RM 43-01
Richard Mille x Ferrari, Akt zwei
Geschäftspartnerschaften sind wie Liebesbeziehungen: Manche sind wackelig, andere hingegen strahlen gemeinsame Leidenschaft aus. Die Partnerschaft zwischen Richard Mille und Ferrari, die seit 2021 besteht, gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Der Beweis? Der neue RM 43-01 Tourbillon Split-Seconds Chronograph Ferrari, der in Paris bei einer unvergesslichen Abendveranstaltung im Palais de Tokyo zwischen legendären Ferrari-Modellen und zwei F1-Legenden vorgestellt wurde: Alain Prost und Felipe Massa.
Seit Richard Mille und Ferrari ihre Zusammenarbeit offiziell bekannt gegeben haben, überraschen uns die beiden Marken immer wieder aufs Neue. Ihr erstes gemeinsames Projekt, die RM UP-01 Ferrari aus dem Jahr 2022, schlug mit einer Dicke von nur 1,75 mm in der Uhrenwelt buchstäblich wie eine Bombe ein. Ein beeindruckender und völlig unerwarteter Rekord, der dieser Zusammenarbeit Leben einhauchte.
Mit der neuen RM 43-01 schlagen die beiden Partner neue Wege ein, ohne jedoch ihre Ambitionen aufzugeben. Vorbei ist es mit der Ultraflachheit, Platz macht der Tourbillon-Chronograph mit Schleppzeiger – mit anderen Worten, eine der anspruchsvollsten Komplikationen der Schweizer Uhrmacherkunst, untergebracht in einem tonnenförmigen Gehäuse, dem visuellen Markenzeichen der Zeitmesser von Richard Mille.
... Mit der neuen RM 43-01 schlagen die beiden Partner neue Wege ein, ohne jedoch ihre Ambitionen aufzugeben
Die RM 43-01 ist in zwei Versionen erhältlich, die so unterschiedlich sind wie ein Gentleman-Driver und ein Rennfahrer. Die erste Version aus mikrobeschichtetem Titan Grad 5 mit Lünette aus Carbon TPT® hat einen eher raffinierten Charakter und erinnert an die zeitlose Eleganz italienischer GT-Fahrzeuge. Die zweite Version, die vollständig aus Carbon TPT® gefertigt ist, steht ganz im Zeichen der „hohen Oktanzahl“, wie Julien Boillat, technischer Leiter für Gehäuse bei Richard Mille, es ausdrückt.
Beide Versionen sind auf 75 Exemplare limitiert, eine Entscheidung, die durch die Produktionsbeschränkungen dieses außergewöhnlichen Uhrwerks bedingt ist. Denn machen wir uns nichts vor: Hinter diesen Zahlen verbirgt sich eine bemerkenswerte Arbeit, die die Anstrengungen der Teams auf beiden Seiten der Alpen vereint und das Ergebnis einer dreijährigen intensiven Entwicklungsarbeit ist.
Bei der Entdeckung dieser RM 43-01 ist der Einfluss des Centro Stile von Ferrari sofort spürbar. Von der Krone über die Zeiger bis hin zum Armband, das von den Sitzen des Ferrari Purosangue inspiriert ist, strahlt jedes Detail die DNA des springenden Pferdes aus. Der Höhepunkt? Die lasergravierte Titanplatte mit dem Cavallino, deren Form vom Heckflügel des 499P inspiriert ist, der dreimal in Le Mans siegreich war. Mikrogestrahlt und satiniert mit polierten Abschrägungen thront sie stolz in dem Raum, der bei der Entwicklung des Uhrwerks bewusst frei gelassen wurde. Eine theatralische Inszenierung, die daran erinnert, dass bei Richard Mille selbst leere Räume ihren Sinn haben. Ein sehr architektonisches Konzept, kurz gesagt. Und das aus gutem Grund: Es ist der erste Beruf von Flavio Manzoni, dem Design-Direktor der Marke mit dem springenden Pferd.
„Eine Zusammenarbeit wie diese basiert ebenso sehr auf ähnlichen Werten wie auf den optischen Ähnlichkeiten zwischen einem Ferrari-Motor und den Elementen einer Uhr“, erklärt Flavio Manzoni. „In Bezug auf die Leistung kann alles, was eine technische Funktion hat, auch schön sein. Das Konzept der funktionalen Schönheit schätzen wir besonders.“ Diese Philosophie, die beiden Marken sehr am Herzen liegt, spiegelt sich in jedem Detail der RM 43-01 wider. Die metallischen Oberflächen der Platine erinnern an die industrielle Präzision sandgegossener Motorkomponenten, während die mikrobeschliffenen Brücken an die matte, gehärtete Oberfläche der Ferrari-Motorabdeckungen erinnern. Selbst die kleinen X-förmigen Halterungen und die goldenen Sechskantschrauben sind eine direkte Anspielung auf die Motorblöcke und Gehäuse aus Maranello. Die Kunst der subtilen Referenz.
Da wir gerade dabei sind, sprechen wir doch über den Motor. Das in Zusammenarbeit mit Audemars Piguet Le Locle entwickelte Kaliber, das die RM43-01 antreibt, bringt die Kunst des Schleppzeiger-Chronographen an ihre Grenzen. Seine skelettierte Platine aus Titan Grad 5 und seine Brücken aus dem gleichen Material wie die Gehäuse bieten eine Stoßfestigkeit von über 5.000 G – genug, um einen F1-Crash zu überstehen (was Romain Grosjean bei seinem schrecklichen Unfall im Jahr 2020 unfreiwillig unter Beweis stellte, als sein Auto durch den Aufprall und die darauf folgenden Flammen zerstört wurde, während seine Uhr RM 011 weiterhin funktionierte).
Die Richard Mille RM 43-01 ist nicht das erste Modell der Marke, das mit einem Tourbillon mit Schleppzeiger-Chronographen ausgestattet ist – diese Ehre gebührt der 2003 lancierten RM 008 – und das ist auch gut so! Seitdem wurden dank mehrerer weiterer Modelle, die in den folgenden 22 Jahren vorgestellt wurden, zahlreiche technische Verbesserungen vorgenommen, die die Robustheit und Präzision erhöhten. Die RM43-01 profitiert davon und ist mit dem von Richard Mille und APLL (Audemars Piguet Le Locle) entwickelten Schleppzeigermechanismus der neuesten Generation ausgestattet. Zwei Räder mit 6 Säulen betätigen die verschiedenen Hebel der Schleppzeigerfunktion und gewährleisten eine optimierte gleichzeitige Bewegung, eine maximale Verriegelung der Funktionen und eine längere Haltbarkeit der Einstellungen.
Umfassende Studien zur Funktionsweise der Klemmen führten ebenfalls zur Entwicklung einer speziellen Variante. Die herkömmliche Schraubenfeder wurde durch eine Klinge am Schlepprad ersetzt – eine technische Entscheidung, die die Drehmomentschwankungen bei Aktivierung der Schleppfunktion reduziert. All diese Weiterentwicklungen verbessern die chronometrische Leistung erheblich und reduzieren den Energieverbrauch des Chronographen dank der Verringerung der Reibung der Welle um die Hälfte. Mit seiner Gangreserve von 70 Stunden macht dieses Uhrwerk, um beim Vergleich mit dem Automobilbau zu bleiben, keine halben Sachen in Sachen Energieeffizienz.
Bleibt noch die Frage nach der Preispositionierung: CHF 1’150’000.- für die Titanversion und CHF 1’350’000.- für die Carbonversion. Diese Beträge spiegeln die technische Komplexität dieses außergewöhnlichen Zeitmessers wider, der eine der am schwierigsten zu beherrschenden Komplikationen mit dem Know-how zweier legendärer Manufakturen verbindet. Letztendlich verkörpert die RM 43-01 Ferrari perfekt den Geist dieser einzigartigen
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